Ausstellungen

45. OSTALLGÄUER KUNSTAUSSTELLUNG der Stadt Marktoberdorf 

26. Oktober 2023 bis 07. Januar 2024

 

Mit der jährlich stattfindenden Ostallgäuer Kunstausstellung bietet die Stadt Marktoberdorf Künstlerinnen und Künstlern aus Bayerisch Schwaben die Möglichkeit, sich einem größeren Publikum in einem musealen Rahmen vorzustellen und setzt den Fokus ganz auf die Förderung zeitgenössischer regionaler Kunst. Die Auseinandersetzung mit der einzigartigen Architektur des Künstlerhauses von Bearth und Deplazes spielt hier eine besondere Rolle. Im Zusammenspiel mit dem Gebäude entfaltet Kunst eine sehr individuelle, ortsspezifische, manchmal überraschende Intensität und bildet ganz neue, ungewohnte Spannungsfelder. Die Ausstellung dient dem lebendigen Austausch der Kunstschaffenden untereinander und mit der Öffentlichkeit – also dem Dialog über Kunst insgesamt, über ihre Ideen, ihren Gehalt oder ihre Vision für und in der Gesellschaft.

Die Ostallgäuer Kunstausstellung genießt weit über die Grenzen von Marktoberdorf hinaus hohes Ansehen und einen besonderen Stellenwert. Einen besonderen Anreiz für die Künstler bieten auch die drei Preise, die jedes Jahr von der hochkarätig besetzten Jury vergeben werden:der „Johann-Georg-Fischer-Kunstpreis 2023“ der Stadt Marktoberdorf (3.000 Euro),der „Sonderpreis der Franz Schmid-Stiftung 2023“ (2.500 Euro) sowieder „Familie Paul Breitkopf-Preis 2023“ (2.000 Euro).

 

 

Ausgestellte Künstler*innen:

 

Karsten Hans Heinz Adam | Winfried Becker | Ragela Bertoldo | Boris Thomas Bethke | Max Biller | Angelika Böhm-Silberhorn | Tanja Braun | Sebastian Bühler | Florence Bühr | Renate Bühr | Christoph Dittrich | Eva-Caroline Dornach | Isolde Egger | Jenny Fässler-Obermeyer | Nikolaus Faßlrinner | Helen Fellner | Erika Fischer | Alto Gmelch | Gudrun Gmelch | Vincent Göhlich "ERWA.ONE" | Franz Günther | Brigitte Guggenmos | Elisabeth Hölz | Stephanie von Hoyos | Karin Jakob | Conny Kagerer | Rainer Kaiser | Daniela Kammerer | Kornelia Kesel |Lukas Kindermann | Pit Kinzer | Anna Dorothea Klug | PeterKrusche |  Johannes Peter  Lempenauer | Timur Lukas | Henriette Macalik | Anne Meßmer-Steinmann | Christine Metz | Iris Nölle-Wehn | Ulrike Passauer | Werner Prinz | Andrea Reiners | Christine Reiter | Judith Reiter | Gerhard Ribka | PP Rieger | Lilo Ring | Christian Rudolph | Andrea Sandner | Laurentius Sauer | Otto Scherer | Karin Schmaus | Rosemarie Schneid | Gerhard Stachora | Gabriele Stolz | Eva Lucie Triftshäuser | Guido Weggenmann | Stefan Winkler | Matthias Wohlgenannt | Rosa Zahn | Benedikt Zint

 

 

Jurymitglieder 2023

Urte Ehlers, Kunstvermittlerin Pinakotheken München und Künstlerhaus Marktoberdorf | Ebby Hauser, Vorstand des BBK Allgäu /Schwaben-Süd e.V. |  Norbert Kiening,  Vorsitzender des BBK Schwaben Nord und Augsburg e.V. | Dieter Rehm, ehemaliger Präsident der Kunstakademie, München | Dr. Nina Schleif, Staatliche Graphische Sammlung

 

 

KONTAKT | INFORMATION | ANMELDUNG

Künstlerhaus Marktoberdorf |MUSEUM FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST

Kemptener Str. 5 | 87616 Marktoberdorf | Tel. 08342 918337 |

Anmeldung zu den Führungen ist erwünscht | 

mail@kuenstlerhaus-marktoberdorf.de

 

ÖFFNUNGSZEITEN

Di bis Fr 15–18 Uhr | Sa, So, feiertags 14–18 Uhr |

Am 24.12. | 25.12. | 31.12.2023 bleibt das Museum geschlossen

 

EINTRITT ZUR AUSSTELLUNG

Erwachsene 3 Euro | Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei

 

 

 

 

 

Johann-Georg-Fischer-Kunstpreis 2023 der Stadt Marktoberdorf

geht an

Henriette Macalik | Augsburg | Linienführung I | 2023 | Holz, Stoff, Acrylfarbe | ca. 39 x 43 x 17 cm

 

Henriette Macaliks skulpturales Wandobjekt besticht durch die sorgfältige  Arbeitsweise, welche dennoch wie zufällig entstanden wirkt. Das alte Tuch, noch mit Stickinitialen gekennzeichnet, könnte Teil einer Aussteuer gewesen sein. Die Bruchkanten sind fein gefältelt und übereinandergelegt. In der Mitte ragen wie eine Landschaft die zackigen Spreisel einer Baumscheibe heraus. Die weiche, wellenartige Form des feingewebten Stoffes umschließt sie wie die Jahresringe eines Baumes. Sie kontrastiert mit den gezackten Vertikalen des gebrochenen Holzstamms und verbindet sich gleichzeitig mit ihnen zu einem sensiblen Konglomerat. Natur und Kultur, Gewesenes und neu Entstandenes gehen in ihrem Werk ineinander über und erinnern an unsere eigene Vergänglichkeit. Aufgrund der seitlich sichtbaren Initialen verweist die Arbeit auf das urmenschliche Bedürfnis, sich seiner eigenen Präsenz zu versichern, aber auch an die Tradierung unseres Daseins und unserer Werte inmitten einer unbändigen, aber immer auch vom Menschen beeinflussten Natur. Macaliks Werk besitzt eine ausdrucksstarke Haptik und zugleich bildnerische Qualität, welches die Grenzen zwischen Bild und Skulptur feinfühlig aufzulösen vermag.

Kurzvita

1965* Hüfingen (Schwarzwald Baar-Kreis), lebt und arbeitet in Augsburgseit 1990 künstlerische Auseinandersetzung mit den Techniken Druck, Malerei, Zeichnung, Objektseit 2019 freies künstlerisches Arbeiten

2020-2021 Studienjahre an der Freien Kunstakademie Augsburg (bei Rainer Kaiser)

seit 2008 zahlreiche Ausstellungen im Allgäu und Schwabenu.a. Mitglied des BBK Schwaben Nord und Augsburg e.V.

Auszeichnungen

2022 Große Nordschwäbische Kunstausstellung, Donauwörth

 

Macalik Henriette _Linienführung I _2023 _ca. 39x43x17cm _Foto Macalik Henriette | © Macalik Henriette _Linienführung I _2023 _ca. 39x43x17cm _Foto Macalik Henriette

Sonderpreis der Franz Schmid Stiftung 2023

geht an

Alto Gmelch | Nesselwang | „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen…“ Mose 3/19 | 2021 | Assemblage (Schwemmgut vom Lech, Hartfaserplatte) | 30 x 268 x 268 cm

 

Alto Gmelch birgt seit Jahrzehnten akribisch Metallrelikte aus dem Lech und verarbeitet sie zu Skulpturen. Seine Unermüdlichkeit und künstlerische Stringenz sowie der starke regionale Bezug bewog die Jury unter anderem, ihm diesen Sonderpreis zu verleihen. Die nach Größe geordneten Schaufeln erhalten ihre Prägnanz aus der enzyklopädischen Aufreihung der einzelnen Elemente, welche dem Betrachtenden sowohl das Zusammenspiel zwischen den Kräften der Natur und dem Gestaltungswillen des Menschen vor Augen führt, als auch die diesem Prozess inhärente Poesie und Schönheit. Der Eingriff des Künstlers ist also minimal und dennoch weist er mit seinem Werk auf eine der wichtigsten Aufgaben von Kunst hin: Uns auf Umstände, aber auch Missstände aufmerksam zu machen. Der Titel spielt auf die Thematik an, in welcher Weise wir die Natur nutzen, aber auch verletzen, um sich letztendlich wieder mit ihr zu vereinen. Er wurde aus dem Alten Testament entnommen, 1. Buch Moses 3, Vers 19: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen“. Der Vers geht folgendermaßen weiter: „...bis du wieder zu Erde wirst, davon du genommen bist. Denn Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück“ (Lutherbibel, 2017).

 

Kurzvita

1936* in Hollenbach (Kreis Neuburg/Donau), lebt und arbeitet in Nesselwang

seit 1986 künstlerisch tätig als Autodidakt

seit 1987 zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen im Allgäu, Schwaben und Österreich, teilweise gemeinsam mit seiner Frau Gudrun Gmelch

Mitglied des BBK Allgäu/Schwaben-Süd e.V.

Auszeichnungen (Auswahl)

1995 1. Preis Brückenobjekt Anton-Fugger-Brücke Augsburg

2014 Buxheimer Kunstpreis

2019 Kollegenpreis BBK Allgäu/Schwaben-Süd e.V.

 

 

Alto Gmelch _„Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen…“ Mose 319_2021 _Assemblage (Schwemmgut vom Lech, Hartfaserplatte) _30 x 268 x 268 cm _Foto Alto Gmelch | © Alto Gmelch _„Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen…“ Mose 319_2021 _Assemblage (Schwemmgut vom Lech, Hartfaserplatte) _30 x 268 x 268 cm _Foto Alto Gmelch

Familie Paul Breitkopf-Preis 2023

erhält

Vincent Göhlich „ERWA.ONE“ | Penzing | Erwachen | 2023 | Sprühdose und Schablonen auf Leinwand | 45 x 45 cm

 

Vincent Göhlich aka „Erwa.One“ bringt im wahrsten Sinne des Wortes frische Farbe in die 45. Ostallgäuer Kunstausstellung. Von der Street Art kommend erkennt die Jury seinen Mut an, die dort häufig praktizierte Anwendung von Schablonen im Künstlerhaus klassisch auf Leinwand einzureichen. Damit stellt er sich als Graffittiartist und einer der jüngsten Teilnehmer unverblümt der Herausforderung etablierter Erwartungshaltungen an die Kunst im musealen Raum. Die Überlappungen der Schablonenmuster sind fein austariert und

zeugen von handwerklichem Können. Ihre Wirkung ist dekorativ, entfaltet eine

kaleidoskopartige Präsenz, die optisch fasziniert. Gleichzeitig entsteht durch die Schichtung Räumlichkeit. Die Farben sollen an das Erwachen des Frühlings verweisen und deren Kontraste lassen Muster aufscheinen, welche an Masken erinnern, aber auch an Mandalas. Auf diese Weise verbindet Göhlich Urban Art mit tradiertem Handwerk und Mustern, welche außereuropäische Kunstpraktiken anklingen lassen, zu einer neuartigen Ausdrucksweise.

 

Kurzvita

1995* in Augsburg, lebt in Penzing (Kreis Landsberg am Lech)

2017 Ausbildung in Frankreich: Steuerfachangestellter

2020 Duales Studium Kommunikation/Projektmanagement

seit 2017 künstlerische Tätigkeit Wandgestaltung/Urban Art

Ausstellungen, Installationen, Projekte, Auftragsarbeiten, Jugendinitiativen und Workshops

in Frankreich, Allgäu und Oberbayern

Mitglied des BBK Allgäu/Schwaben-Süd e.V.

Auszeichnungen (Auswahl)

2022 Kulturförderpreis des Landkreises Landsberg am Lech

 

Vincent Göhlich „ERWA.ONE“ _Erwachen _2023 _Sprühdose und Schablonen auf Leinwand_ 45 x 45 cm _Foto Vincent Göhlich „ERWA.ONE“ | © Vincent Göhlich „ERWA.ONE“ _Erwachen _2023 _Sprühdose und Schablonen auf Leinwand_ 45 x 45 cm _Foto Vincent Göhlich „ERWA.ONE“