Einmaliges in künstlerischer wie technischer Hinsicht zeigen die Werke des 1963 in China geborenen Künstlers Paul Ching-Bor, dessen technische Wurzeln in der Kunst der östlichen Tuschmalerei liegen. Wasserfarbe wird auf schwerem Büttenkarton Schicht um Schicht aufgetragen: In Wasch- und Wischprozessen wird schon Gefundenes zerstört, abgetragen, verändert und neu erfunden. So spiegelt der Entstehungsprozess der Bilder die Brüchigkeit und Zerrissenheit ihrer Sujets. Die Fragilität scheinbar fest gefügter Eisenwelten tritt ebenso zutage wie die alles überwältigende Kraft des Lichts.
Zwar erweisen sich viele Motive wie Stahlkonstruktionen, Architekturmonumente und Flusslandschaften durchaus als „wiedererkennbar“, indem sie uns auf Ansichten verweisen, die wir zu kennen meinen. Doch tritt uns immer eine nach den Gesetzen des Künstlers entstandene Welt gegenüber, keine Spiegelung und kein Abbild.
Im Künstlerhaus Marktoberdorf wird auch die neue Serie OFFSPRINGS – LUDWIG II zu sehen sein. Paul Ching-Bor war 2011 als Artist-in-Residence zu Gast im Ebenböck-Haus in München. Angeregt durch die vielfältige Behandlung der Figur des Märchenkönigs im Gedenkjahr 2011 begann er sich mit der Person des Königs und den verschiedenen Schauplätzen seines Wirkens zu beschäftigen. Während seines Aufenthaltes in München begann er mit Studien zur Person und Familie Ludwigs, im New Yorker Atelier folgten erste Arbeiten zu den Schauplätzen und der Mythologie. Die Serie ist noch nicht abgeschlossen.
Die Eröffnungsrede von Prof. Dr. Manfred Schneckenburger finden Sie beiliegend als Download.
Downloads:
Eröffnungsrede von Prof. Dr. Manfred Schneckenburger
Allgäuer Zeitung vom 03. Januar 2013
Allgäuer Zeitung vom 12. Januar 2013
Allgäuer Zeitung vom 15. Januar 2013
Allgäuer Zeitung vom 16. Januar 2013
Allgäuer Zeitung vom 07. März 2013