Jubiläumsausstellung des Marktoberdorfer Kunstvereins
18. Juli bis 20. September 2015
Seit 20 Jahren bietet der Marktoberdorfer Kunstverein jungen Künstler die Möglichkeit, ihren Traum von der Kunst zu verwirklichen.
Zu seinem Jubiläum präsentiert der Kunstverein den in Marktoberdorf aufgewachsenen Installationskünstler Sebastian Omatsch und drei ausgewählte Preisträger/innen der regionalen Kunstwettbewerbe im Künstlerhaus Marktoberdorf: Maximilian Moritz Prüfer (Sonderpreis Franz Schmid-Stiftung anlässlich der 34. Ostallgäuer Kunstausstellung 2012), Marten Georg Schmid (Preisträger der Ausstellung „JUNGE KUNST“ anlässlich der Vergabe des Förderpreises der Antonia- und Hermann-Götz-Stiftung 2011) und Brigitte Stenzel (Preisträgerin der Ausstellung „JUNGE KUNST“ anlässlich der Vergabe des Förderpreises der Antonia- und Hermann-Götz-Stiftung 2011).
Auf den 800 m² Ausstellungsfläche des Künstlerhauses bespielt jeder Künstler seinen eigenen Raum und verleiht diesem mit seiner Kunst eine ganz individuelle Atmosphäre.
Brigitte Stenzels Gemälde faszinieren durch virtuose Technik und nahezu fotorealistische Darstellungsweise. Der Mensch steht im Mittelpunkt ihrer Werke. Sie setzt ihn in ein Bezugssystem zur Umgebung, zu seinen Mitmenschen und zu sich selbst. Angezogen von der illusorischen Wirklichkeitsnähe der Bilder, nähert sich jeder Betrachter in seiner eigenen Herangehensweise ganz persönlichen Fragen und Gedanken.
Während Stenzel die Darstellbarkeit der Wirklichkeit auf der 2-dimensionalen Ebene hinterfragt und durch rein malerische Mittel Licht- und Schattenverhältnisse, Tiefe und Räumlichkeit erzeugt, erkundet Marten Georg Schmid mit seinen Installationen die Beziehungen zwischen Linie, Fläche und Raum. Mit Alltags-, Industrie-, und Verpackungsmaterialien lässt er beeindruckend diffizile Konstruktionen entstehen, wobei er stets einen Bezug zu den örtlichen architektonischen Gegebenheiten herstellt. Von der radikalen Architektur des Museums fasziniert, konzipiert Marten Georg Schmid drei Rauminstallationen vor Ort.
Auch Maximilian Moritz Prüfers Arbeiten geht ein aufwendig geplantes Konzept voraus. Dabei bezieht Prüfer die Natur als gestalterische Kraft mit ein. Er entwickelt einzigartige Druckverfahren und macht die Spuren von Schnecken und Insekten auf pigmentierten Bildflächen sichtbar. Auf diese Weise provoziert er die Frage nach der kreativen Urheberschaft seiner Werke. Prüfer kreiert faszinierende Arbeiten, die Naturwissenschaft und Kunst in sich vereinen. Seine Werke öffnen die Augen für die Ästhetik von Phänomenen, die der von der Natur entfremdete Mensch unserer Zeit oft übersieht.
Mit der menschlichen Wahrnehmung beschäftigt sich auch der Installationskünstler Sebastian Omatsch. In seine Arbeit bezieht er als vierte Dimension den Klang mit ein. Mit Kassettenabspielgeräten erzeugt er eine begehbare Klanginstallation, die den Betrachter dazu einlädt, hinzuhören, zu verweilen, und in ein Gefüge aus Raum, Klang und Zeit einzutauchen.
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Eröffnungsrede Kuns|T|raum von Birgit Höppl